Sacral Symphony (v.a. produced by Cisfinitum) 2008
Steht der Name EVGENY VORONOVSKI auf einem Produkt, kann sich dahinter eigentlich nur Qualitat verbergen; das hat der Russe in den vergangenen Jahren oft genug bewiesen. Zum einen ist er Bestandteil von NEUTRAL, der momentan zum Duo geschrumpften, akustischen Neofolk-Vorzeigeband aus Russland. Dort geht er seinem gelernten Handwerk nach und spielt – als studierter Geiger – die Violine. Zum anderen ist er der Kopf hinter CISFINITUM, einem Projekt, das au?erordentlich atmospharischen Dark Ambient produziert. Gerade mit der elektronischen Musik war VORONOVSKI auf zahllosen Samplern vertreten: "Iznutri" (Besprechung), "Energia" (Besprechung) oder der "Heilige Feuer"-Serie. Nun hat er den Spie? umgedreht und Material von anderen Bands eingesammelt, ist mit CISFINITUM allerdings auch selbst vertreten. Die insgesamt funf Projekte aus Russland, Deutschland, Gro?britannien und der Ukraine steuern jeweils rund 15 Minuten lange, exklusive Stucke bei, die auf meditativen Drones basieren. Zusammen gehalten werden sie von der losen, titelgebenden Vorgabe 'sakral'. Ein Versuch also, etwas Heiliges, Religioses einzufangen, eine 'hohere Sphare', was allen Beteiligten auf ihre Art und Weise gelingt.
Die Herangehensweise von 1000SCHOEN, einem Ein-Mann-Ambientprojekt aus Bremen, ist die — und das ist nicht negativ gemeint — naivste von allen. Nichts klingt 'dark', die puren Ambientflachen warten mit Windspiel und Sitar auf. Wuchtige Geigendrones im Mittelteil und spater auch eine E-Gitarre verleihen die notige Intensitat. "Dageraad" ist warme, freundliche Entspannungsmusik, deren urige, naturliche Stimmung manchmal an den Balkanfolk von SVARROGH erinnert, an einen Guru auf dem Hugel, der einsam sein Instrument bearbeitet.
TROUM, ebenfalls aus Bremen, sind sehr viel dusterer. Das Projekt um STEFAN KNAPPE von DRONE RECORDS arbeitet mit dicht aneinander gedrangten Drones, die klingen, als ob Wind durch unterschiedliche Metallrohren weht. Wie durch eine Nebelwand tauchen dazu an- und abschwellende, geloopte Chor-Versatzstucke auf. Ab der Mitte des Songs erwecken die verfremdeten Vocals den Anschein einer rituellen Beschworung. Die Synthesizerflachen von TROUM decken die ganze Bandbreite nach der Einnahme von halluzinogenen Drogen ab: Mal ist es ein Gleiten durch Licht, mal stiert ein Alp durch dunkle Wolken. Streckenweise klingt "Palas Tyn" wie ein fruhes, sehr abgedrehtes Instrumental von PINK FLOYD.
EVGENY VORONOVSKI beweist vor allem dadurch Klasse, dass er mit CISFINITUM nur wenig Material braucht, um gro?e Welten zu erschaffen. In "Autumn Ritual" maandern ausladende, trage und warme Synthesizer-Drones durch das All, eine – wie es so schon hei?t – 'Reise durch Raum und Zeit'. Sollte die Menschheit einmal schockgefrostet werden mussen, um im Tiefschlaf auf einen anderen Planeten zu fliegen, ist diese elektronische Kammermusik in Superzeitlupe perfekt fur den Kopfhorer im Kryogentank.
ROBIN STOREY alias RAPOON steuert mit "One Last Breath" den experimentellsten Track der Zusammenstellung bei. Der Mitbegrunder von ZOVIET FRANCE arbeitet hauptsachlich mit Stimmeffekten. Dazu hat er sich sowohl beim KIEV CHAMBER CHOIR bedient und dessen Gesange bearbeitet als auch die eigene Stimme aufgenommen und verfremdet. Alles zusammen ergibt Himmelschor-Drones, die allerdings verzischt und verzerrt sind. Die Tur in eine andere Welt steht zwar offen, ist aber unerreichbar. Im letzten Drittel des langsten Songs dieses Samplers (19:43) gehen die Gesangsloops in ebenfalls scheppernde Posaunenklange uber, die nach und nach immer klarer werden, so dass ganz zum Schluss ein winziges Stuckchen Engel erhascht werden kann. Den Schlusspunkt setzt der Ukrainer OLEGH KOLYADA, der unter vielen Namen aktiv ist. (Ein NONPOP-Interview mit ihm gibt es hier.) Als FIRST HUMAN FERRO zeigt er in der Regel ein etwas harteres, post-industrielles Gesicht, das sich nun aber der sakralen Gesamtstimmung anpasst: Wir durfen bei der Entstehung eines Universums zuhoren. Leuchtende, helle Wolken aus Synthie-Tonen ploppen wie zukunftige Planeten in eine noch nicht vorhandene Atmosphare. Spater untermalt ein Sample mit wunderbarer, irdischer Klaviermusik das Szenario. Dieses Vermischen zweier unterschiedlicher (Atmo)Spharen hat viel vom 'geistigen' Sound des Zwillingsprojekts ODA RELICTA.
Es gilt, was schon eingangs erwahnt wurde: Der Macher burgt fur Qualitat. Das ist in diesem Fall nicht anders und umfasst selbstverstandlich alle beteiligten Projekte, nicht nur CISFINITUM. Allerdings muss sich der Horer uber die meditative Anlage des Samplers im Klaren sein, damit es keine Uberraschungen gibt. Bis auf einige TROUM-Passagen ist die Musik wesentlich mehr Ambient als 'Dark', die Drones sind beruhigend und viele von ihnen nicht von dieser Welt, das hei?t typisch 'spacig'. Spa? macht ganz nebenbei auch die Interpretationsfreiheit, die "Sacral Symphony" bietet. Hinter den spharischen Tracks konnen sich Weltraumabenteuer, religiose Erfahrungen oder einfach – wie EVGENY VORONOVSKI das vorschlagt – 'russischer Spirit' verbergen. Guter Sound fur die restfeierliche Stimmung der Nach-Weihnachtszeit.
From EE tapes within the land of Belgium comes this excellent array of five, secret distilling movements collectively presented as The Sacral Symphony, the symphony of the sacred, sacral also evoking the 8th chakra of the human emanation known as the Brahmarandra, of which these scintillating effigies align with and reveal the flowers that shed the dew of unknown reveries.
As we enter the sacral shadows, we are enveloped within the doorway betwixt time and space with “Dageraad”, the dawn, which streaks its rays of bewitchment in its interplay of the light revealing the darkness and the darkness revealing the light from the entity known as 1000Schoen. Many may know of his work with Maeror Tri, and with his further explorations within the sacral, we have the arrival, the dawning of the infinite within the being of the listener, wave upon wave of coercive splendour, We stand at the gateway of being and nothingness.
As we wind our way through the sacral we are met with Troum erecting the awakening of “Palas Tyn”, intonations in unknown tongues reverberate the logos, the word made flesh through streams of violet splendor as the petals further unfurl the heart of dissolution. Within the next shaft of light we find lurking Cisfinitum, performing the rites of the equinoctial turn of Autumn with “Autumn Ritual”, amidst the emerging midnight echoes, may be heard whispers of silence careening throughout the sacred garden of the great mystery. As we enter the labyrinthine hallways of ecstatic entrancement, the wail of the sirens beam upon the shrine of† Rapoon, Rapoon being the continuance of his journey through imaginative shores of being, beginning in† Zoviet France.
He now transforms our sight and speech through “One Last Breath”. As we enter the essence of the purity beyond the illusory, from the heart the light is reflected, we enter the numinous somnolence of† First Human Ferro, piercing arrows of burning crystal light that shines beyond the crown concocting the “Sacral Sin”
In Summation we have a symphony in five movements, each shard melting into the next as the sussurations of the sacred are manifested.
Heathen Harvest